Das sind die Buch-Vorlagen der berühmten Disney-Filme
Bücher waren bei vielen berühmten Disney-Filmen die eigentliche Vorlage, das wissen allerdings selbst Disney-Fans häufig nicht.
Das hinter einigen Disney-Filmen echte Geschehnisse und echte Geschichten stecken – wie zum Beispiel bei Pocahontas – das wissen einige. Welche Bücher aber als Vorlagen oder als Inspiration für die Filme gedient haben, wissen häufig selbst eingefleischte Fans nicht. Deshalb zeigen wir euch, welche Bücher die Filme inspiriert haben. Wir arbeiten uns chronologisch durch die Disney-Filme und fangen gleich mit einem weltberühmten Klassiker an.
Was ist der Unterschied zwischen Film und Buch?
#1 Disneys Schneewittchen und die sieben Zwerge von 1937
Die Geschichte beruht natürlich auf dem Märchen „Schneewittchen“ von Jacob und Wilhelm Grimm – besser bekannt als die Gebrüder Grimm, die wir noch öfter in diesem Artikel erwähnen werden. Erstmalig wurde das Märchen 1812 herausgegeben, doch auch vorher wurde die Geschichte schon erzählt und in Märchenbänden publiziert. Dass die Gebrüder Grimm teilweise sehr drastische Szenen aufgeschrieben haben, ist wohl kein Geheimnis. So sollte der Jäger im Märchen der bösen Königin die Leber und die Zunge von Schneewittchen bringen, wenn er sie umgebracht hat. Er brachte der Königin allerdings die Zunge und die Leber eines Frischlings, die die Königin dann kochte und sogar verspeiste, in dem Glauben, dass die Körperteile Schneewittchen gehörten.
Weiter geht es mit einer anderen tragischen Figur:
#2 Disneys Pinocchio von 1940
Der Film beruht auf der Geschichte „Le Avventure Di Pinocchio: Storia Di Un Burattino“ (Abenteuer des Pinocchio: Geschichte eines Hampelmanns) von Carlo Collodi, die 1881 als Fortsetzung in einer italienischen Wochenzeitung erschien. Im Original ist Pinocchio aber deutlich weniger liebenswert und bringt seinen Vater Gepetto immer wieder in ernste Schwierigkeiten. Die Holzpuppe zeigt zwar Reue, wiederholt die schlechten Taten aber immer und immer wieder.
1942 folgte gleich der nächste Klassiker:
#3 Disneys Bambi von 1942
Der Film „Bambi“, den Disney im Jahr 1942 veröffentlichte, basiert auf einem Kinderbuch des österreichischen Autors Felix Salten. Dieses Buch mit dem Titel „Bambi: Eine Lebensgeschichte aus dem Walde“ wurde erstmals 1923 veröffentlicht. Während der Film für seine herzerwärmenden Szenen und den herzzerreißenden Moment bekannt ist, in dem Bambis Mutter stirbt, ist das Buch weitaus düsterer und realistischer in seiner Darstellung des Lebens im Wald. Die Geschichte im Buch schildert die Gefahren und Herausforderungen, denen Tiere in der Wildnis gegenüberstehen, aus einer viel detaillierteren und manchmal brutalen Perspektive. Während der Film die Themen Verlust und Wachstum behandelt, geht das Buch tiefer in die Themen Isolation und die Härten des Überlebens ein.
Die nächste Geschichte gibt es in vielen Variationen:
#4 Disneys Cinderella von 1950
„Cinderella“, ein Klassiker aus dem Jahr 1950, basiert natürlich auf dem Märchen „Aschenputtel“ der Gebrüder Grimm, das erstmals 1812 schriftlich veröffentlicht wurde. Während Disneys Version eine Geschichte voller Magie und mit einem Happy End ist, hat das ursprüngliche Märchen einige gruselige Elemente. In der Grimm'schen Version schneiden sich die bösen Stiefschwestern Teile ihrer Füße ab, um in den gläsernen Schuh zu passen und werden am Ende von Tauben geblendet. Der Disney-Film entschärft diese düsteren Momente und konzentriert sich auf die Themen Hoffnung, Güte und den Triumph über Ungerechtigkeit, während er gleichzeitig die ikonische Szene des Balls und die Verwandlung durch die gute Fee in den Mittelpunkt stellt.
Eine andere beliebte Version des Stoffes ist auch der Weihnachtsklassiker „ Drei Haselnüsse für Aschenbrödel “.
Von einem magischen Ball zu einem fantastischen Abenteuer:
#5 Disneys Alice im Wunderland von 1951
Lewis Carrolls Buch „Alice im Wunderland“, veröffentlicht 1865, ist die Vorlage für Disneys gleichnamigen Film von 1951. Carrolls Werk ist bekannt für seine skurrilen und oft surrealen Elemente, die in der Disney-Version auf kindgerechte Weise adaptiert wurden. Während das Buch mit Worten und mathematischen Rätseln spielt, fokussiert sich der Film mehr auf die visuelle Darstellung und den Einfallsreichtum der Wunderwelt. Figuren wie der verrückte Hutmacher, die Grinsekatze und die Herzkönigin behalten ihre exzentrischen Persönlichkeiten, aber der Film verstärkt die Abenteuerlust und die Entdeckungen Alices in einer Welt, die den Gesetzen der Realität trotzt.
Bei der nächsten Geschichte kennen viele die literarische Vorlage überhaupt nicht:
#6 Disneys Das Dschungelbuch von 1967
„Das Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling, erstmals 1894 veröffentlicht, diente als Inspiration für Disneys 1967er Film. Während Kiplings Buch eine Sammlung von Geschichten ist, die teilweise ernste und lehrreiche Themen behandeln, ist Disneys Version eine musikalische und fröhliche Abenteuergeschichte, die sich auf die Freundschaft zwischen Mogli und seinen tierischen Begleitern konzentriert. Die Figuren wie Balu der Bär und Baghira der Panther sind im Film liebenswerter und weniger bedrohlich als in den Büchern. Die Botschaft der Gemeinschaft und der Suche nach Zugehörigkeit bleibt jedoch sowohl im Buch als auch im Film bestehen.
Weiter geht es mit einem Liebling vieler Disney-Fans:
#7 Disneys Arielle, die Meerjungfrau von 1989
Die Geschichte von „Arielle, die Meerjungfrau“ basiert auf dem Märchen von Hans Christian Andersen aus dem Jahr 1837. Andersens Erzählung ist weitaus tragischer als Disneys fröhlicher Film von 1989. Im Original opfert die Meerjungfrau nicht nur ihre Stimme, um menschliche Beine zu bekommen, sondern ist am Ende gezwungen, ihr eigenes Leben zu opfern, um den Prinzen zu retten, den sie liebt. Disney hingegen bietet ein glückliches Ende, indem Arielle die Liebe des Prinzen gewinnt und ein Teil der menschlichen Welt wird. In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen steht sogar eine Statue im Gedenken an Andersens Märchen.
Auch beim nächsten Film könnte die Buch-Vorlage einige überraschen:
#8 Disneys Der König der Löwen von 1994
„Der König der Löwen“, ein Animationsfilm von 1994, hat seine Wurzeln tatsächlich in Shakespeares Drama „Hamlet“ und umreißt eigentlich genau die gleiche Handlung. Während Shakespeares Werk ein düsteres Stück über Rache und Macht ist, ist Disneys Version ein episches Abenteuer, das sich auf das Erwachsenwerden und die Verantwortung konzentriert. Die Parallelen sind dennoch unverkennbar: Simba kämpft – wie auch Hamlet – mit dem Tod seines Vaters und der Übernahme des Throns durch einen bösen Onkel. Disney fügt jedoch musikalische Elemente und humorvolle Nebencharaktere hinzu, um die Geschichte für ein jüngeres Publikum zugänglicher zu machen, und endet mit einer positiven Note des Triumphes und der Gerechtigkeit.
Die nächste Vorlage ist etwas deutlicher:
#9 Disneys Der Glöckner von Notre Dame von 1996
Dieser Film basiert auf Victor Hugos Roman „Der Glöckner von Notre-Dame“ (Originaltitel: „Notre-Dame de Paris. 1482“) von 1831. Während Hugos Werk eine düstere und tragische Geschichte über Liebe und Verlust ist, hat Disney 1996 eine Version geschaffen, die mehr auf Hoffnung und Akzeptanz setzt. Der Film mildert viele der tragischen Elemente des Buches ab, insbesondere das Schicksal von Esmeralda und Quasimodo. Dennoch bleibt die zentrale Botschaft von Toleranz und die Herausforderung, sich gegen Vorurteile zu behaupten, sowohl im Buch als auch im Film erhalten. Die visuell beeindruckende Darstellung der Kathedrale und die musikalische Untermalung machen den Film zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Auch neuzeitliche Filme sind manchmal vom geschriebenen Wort inspiriert:
#10 Disneys Rapunzel – Neu verföhnt von 2010
Disneys „Rapunzel – Neu verföhnt“ aus dem Jahr 2010 basiert lose auf dem Märchen „Rapunzel“ der Gebrüder Grimm, das erstmals 1812 als geschriebenes Wort veröffentlicht wurde. Während das ursprüngliche Märchen eine eher düstere Geschichte über Entführung und Isolation ist, verwandelt Disney die Erzählung in ein lebendiges Abenteuer voller Humor und Romantik. Rapunzel ist hier nicht nur eine passiv wartende Prinzessin, sondern eine aktive Heldin, die ihre eigene Freiheit sucht. Die Themen von Selbstfindung und Freiheit werden durch charmante Charaktere wie Flynn Rider und das lustigen Chamäleon Pascal untermalt, die es in der Grimm'schen Version nicht gibt.
Beim nächsten Film hören wir einen Namen zum zweiten Mal:
#11 Disneys Die Eiskönigin – Völlig unverfroren von 2013
„Die Eiskönigin“, inspiriert von Hans Christian Andersens „Die Schneekönigin“ von 1844, ist ein Film, der sich stark von seiner Vorlage unterscheidet. Während Andersens Märchen eine Geschichte über das Gute und das Böse erzählt, konzentriert sich Disneys 2013er Film auf die Beziehung zwischen zwei Schwestern und die Macht der Liebe. Elsa, die Eiskönigin, ist eine komplexe Figur, die mit ihren Kräften und den damit verbundenen Ängsten kämpft. Die zentrale Botschaft des Films, dass Liebe alle Hindernisse überwinden kann, wird durch unvergessliche Lieder und spektakuläre Animationen untermalt.
Beim nächsten Film gibt es quasi noch einen Film zusätzlich:
#12 Disneys Saving Mr. Banks von 2013
Der Film „Saving Mr. Banks“ von 2013 erzählt die Geschichte der Entstehung von „ Disneys Mary Poppins “ und beruht auf den Erfahrungen von P.L. Travers, der Autorin des Originalbuchs. Der Film zeigt, wie Travers (gespielt von Emma Thompson) zögerte, ihre geliebte Geschichte an Walt Disney (gespielt von Tom Hanks) zu übergeben und beleuchtet die Komplexität ihrer Beziehung zu ihrem eigenen Vater, den sie in der Figur des Mr. Banks widerspiegelte. Der Film behandelt Themen wie Kreativität, Verlust und die Macht der Versöhnung. Anders als die anderen Filme in diesem Artikel ist „Saving Mr. Banks“ eine Hommage an die Entstehung eines Disney-Klassikers und gibt einen Einblick in die Welt hinter der Leinwand.
