Unterschiede zwischen Buch und Verfilmung: „Die Tribute von Panem"

Die Filmreihe „Die Tribute von Panem" war ein großer Erfolg. Doch es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen Buch und Verfilmung.

Tribute von Panem: Die Erzählung unterscheidet sich bei Buch und Verfilmung.
Quelle: IMAGO / Cinema Publishers Collection

Wohl jeder Fan weiß: Die Filmreihe „Hunger Games“-Reihe, auch als „Die Tribute von Panem“-Trilogie bekannt, basiert auf der Original-Trilogie von Suzanne Collins. Sowohl Filme als auch Bücher waren echte Kassenschlager. In der Verfilmung erlangten die Darsteller*innen rund um Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson und Liam Hemsworth zu weltweitem Ruhm. Doch nicht alle Fans der Filme haben auch die Bücher gelesen und kennen daher nicht die wichtigsten Unterschiede zwischen Buch und Verfilmung. Wir verraten dir auf den nächsten Seiten daher, welche Details nur echte Leseratten kennen.

Beginnen wir mit einem Detail, das unsere Perspektive als Zuschauer*innen besonders macht:

In der Verfilmung herrscht eine andere Erzählperspektive.
Quelle: IMAGO / Capital Pictures

#1 Unterschied: Die Erzählperspektive

In der Buchreihe „Die Tribute von Panem“* ist Katniss Everdeen die Ich-Erzählerin der Geschichte. Die Leser*innen erleben also die komplette Handlung nur durch ihre Augen, sehen nur, was Katniss sehen kann und sind deshalb eng an sie gebunden. Das ist in der Verfilmung anders: Die Zuschauer*innen haben z.B. einen Einblick ins Kapitol und erleben ein Gespräch zwischen Spielmacher Seneca Crane und Präsident Snow. Dies hätte im Buch gar nicht erwähnt werden können, weil Katniss nicht dabei ist. Mit der erweiterten Perspektive wurden den Zuschauer*innen bereits Details verraten, die im Buch erst später erzählt wurden. Außerdem konnten so Charaktere intensiver dargestellt werden, die Katniss nicht sieht.

Viele Personen, die die Bücher geliebt haben, haben sich über den nächsten Unterschied aufgeregt ...

Katniss Everdeen wurde in den Büchern mit olivfarbener Haut beschrieben.
Quelle: Midjourney

#2 Unterschied: Katniss' Aussehen

Viele Fans waren mit der Besetzung von Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen nicht zufrieden: Im ersten Buch der „Hunger Games“-Reihe wird Katniss als eine dünne junge Frau mit dunklem Haar, olivfarbener Haut und grauen Augen beschrieben. Laut einer KI sieht sie also so aus, wie auf dem Bild oben. Sie wurde demnach wahrscheinlich als Latina beschrieben. Die Figur ist im ersten Buch 16 Jahre alt, im letzten etwa 18. Jennifer Lawrence' Naturhaarfarbe ist blond. Sie hat angeblich deutsche Vorfahren, ebenso hat sie irische, skandinavische, schottische und schweizerische Wurzeln. Bei der ersten Verfilmung war sie 22 Jahre alt, bei der letzten 25 Jahre. Natürlich ist es immer schwierig, eine bekannte Buchfigur so in einer Verfilmung zu besetzen, dass alle Fans damit zufrieden sind. Aber auch dies gehört zu den Unterschieden zwischen Buch und Verfilmung.

Kommen wir zur Darstellung der Spielmacher.

Plutarch Heavensbee ist der Oberste Spielmacher der 75. Hungerspiele in „Gefährliche Liebe“ an Stelle von Seneca Crane.
Quelle: IMAGO / Capital Pictures

#3 Unterschied: Darstellung der Spielmacher

In Suzanne Collins‘ Buchreihe haben Spielmacher eine entscheidende Rolle. Die Leser*innen bekommen einen tiefen Einblick in ihre Denkweise und Motive. Die Spielmacher sind nicht nur die Gestalter der grausamen Spiele, sondern auch Figuren mit persönlichen Ambitionen und Konflikten. Dieser Aspekt wird in den Filmen jedoch stark vereinfacht. Die Filmadaption konzentriert sich mehr auf die visuelle Darstellung der Spiele und weniger auf die komplexe Darstellung der Spielmacher. Dadurch wirken Charaktere wie Seneca Crane eher eindimensional und verlieren an Tiefe, die im Buch vorhanden ist. Diese Vereinfachung kann für eingefleischte Fans der Bücher enttäuschend sein, denn sie nimmt den Spielmachern eine wichtige narrative Bedeutung.

Ein weiterer bemerkenswerter Unterschied ist die Beziehung zwischen Katniss und Rue:

Rue spielt in den Büchern eine wichtige Rolle.
Quelle: IMAGO / Capital Pictures

#4 Unterschied: Beziehung zwischen Katniss und Rue

Die Beziehung zwischen Katniss und Rue ist ein weiterer Punkt, der in den Büchern wesentlich ausführlicher behandelt wird. In der Buchreihe entwickelt sich zwischen den beiden eine tiefgehende Freundschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen und Verständnis basiert. Rue wird in den Büchern als eine Art jüngere Schwester für Katniss dargestellt, was ihre Bindung umso emotionaler macht. In den Filmen hingegen wird diese Beziehung zwar angedeutet, doch fehlt es an der emotionalen Tiefe und den vielen kleinen Momenten, die im Buch beschrieben werden. Die Verfilmung konzentriert sich mehr auf die dramatischen Ereignisse und weniger auf die stille, aber bedeutungsvolle Entwicklung der Freundschaft zwischen den beiden Charakteren.

Die Liebesgeschichte zwischen Katniss und Peeta weist ebenfalls bemerkenswerte Unterschiede auf ...

Liebesgeschichte von Katniss und Peeta wird in den Büchern anders erzählt.
Quelle: IMAGO / Everett Collection

#5 Unterschied: Liebesgeschichte von Katniss und Peeta

Ein weiteres zentrales Element der „Die Tribute von Panem“-Reihe ist die Liebesgeschichte zwischen Katniss und Peeta. In den Büchern ist diese Beziehung von Katniss‘ innerem Konflikt geprägt. Sie ist sich ihrer Gefühle unsicher und kämpft mit der Frage, ob ihre Zuneigung zu Peeta echt oder nur Teil der Show ist. Diese Komplexität wird in den Büchern meisterhaft dargestellt und verleiht der Geschichte eine zusätzliche Tiefe. In den Filmen wird dieser Konflikt jedoch stark vereinfacht. Das liegt auch daran, dass wir Katniss' unausgesprochene Gedanken verfolgen können. Es wird im Buch auch bald klar, dass Peeta Katniss niemals seine Gefühle vorgespielt hat, während der Film es so hinstellt, als sei es bei ihm auch eine Entwicklung von Taktik zu echter Liebe gewesen.

Und ein weiteres Detail an Peeta wurde weggelassen.

In der Buchversion von „Die Tribute von Panem“ verliert Peeta Mellark sein Bein.
Quelle: IMAGO / Everett Collection

#6 Unterschied: Peetas Verletzung

In der Buchversion von „Die Tribute von Panem“ verliert Peeta Mellark sein Bein durch den Angriff einer Mutation während der Spiele. Diese Verletzung hat weitreichende Folgen für Peeta und beeinflusst seine Beziehung zu Katniss. Das Trauma wird durch die körperliche Versehrung symbolisch sichtbar. Es unterstreicht seine Verwundbarkeit und die Härte der Kapitol-Kontrolle. Im Film hingegen bleibt Peeta unversehrt, was einen wichtigen Aspekt seiner Charakterentwicklung und der physischen und psychischen Auswirkungen der Spiele vernachlässigt. 

Ein weiterer Aspekt, der im Film fehlt, ist die entscheidende Rolle von Madge.

In der literarischen Vorlage spielt Madge Undersee, die Tochter des Bürgermeisters von District 12, eine wichtige Rolle.
Quelle: Midjourney

#7 Unterschied: Madges Rolle

Im Buch spielt Madge Undersee, die Tochter des Bürgermeisters von Distrikt 12, eine wichtige Rolle. Madge wird als 16-Jährige mit blonden Haaren und meist bescheidener Kleidung beschrieben. Am Erntetag trug sie ein weißes Kleid, ihr Haar war mit einer rosa Schleife zurückgebunden und sie trug eine Spotttölpelnadel, mit der eine Familie monatelang Brot hätte verdienen können. Sie ist diejenige, die Katniss den ikonischen Mockingjay-Pin überreicht, ein Symbol des Widerstands und der Hoffnung. Die Geste von Madge ist im Buch von großer Bedeutung, da sie eine Verbindung zu den älteren Rebellionen herstellt und Katniss‘ Reise entscheidend beeinflusst. In der Verfilmung wurde die Figur von Madge jedoch komplett gestrichen. Stattdessen wird der Pin von Greasy Sae an Katniss weitergegeben, was die Tiefe und die historische Bedeutung des Pins in der Erzählung minimiert. 

Während Madges Rolle fehlt, bieten die Filme jedoch mehr Einblicke in die anderen Distrikte ...

Ein weiterer Unterschied zwischen Buch und Film ist die Darstellung anderer Distrikte.
Quelle: IMAGO / Capital Pictures

#8 Unterschied: Darstellung anderer Distrikte

Ein Bereich, in dem die Filme von „Die Tribute von Panem“ mehr bieten als die Bücher, ist die Darstellung der anderen Distrikte. Während die Buchreihe sich stark auf Katniss‘ Perspektive konzentriert, erlauben die Filme einen umfassenderen Blick auf die Auswirkungen der Rebellion in den verschiedenen Distrikten. Nach Rues Tod wird insbesondere die Aufstandsbewegung in den Distrikten ausführlich gezeigt, was die Dramatik und den Umfang des Widerstands verdeutlicht. Diese visuelle Darstellung der Distrikte und ihrer Reaktionen auf die Spiele hilft den Zuschauer*innen, die gesamte Welt von Panem besser zu verstehen. Es ist der Fall, in dem die Filme das Buch durch ihre erweiterte Perspektive ergänzen.

In Suzanne Collins' Buchreihe ist Cinna derjenige, der die ikonische Spotttölpelnadel dem Prüfungsausschuss vorlegt.
Quelle: IMAGO / Capital Pictures

#9 Unterschied: Cinnas Rolle und die Brosche

Cinna, der stilbewusste Stylist von Katniss, spielt sowohl in den Büchern als auch in den Filmen eine entscheidende Rolle. In Suzanne Collins‘ Buchreihe ist Cinna derjenige, der die ikonische Spotttölpelnadel dem Prüfungsausschuss vorlegt. Nach anfänglichem Zögern wird die Brosche genehmigt, was ihre symbolische Bedeutung als Zeichen des Widerstands unterstreicht. Diese Handlung zeigt Cinnas Mut und seine subtile Unterstützung der Rebellion. Im Film wird dieser Aspekt jedoch verändert: Katniss schmuggelt die Brosche selbst an den Spielmachern vorbei.

Ein weiteres wichtiges Element, das sowohl in Buch als auch Film unterschiedlich dargestellt wird, ist das Ende der Geschichte.

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#10 Unterschied: Das Ende der Geschichte

Das Ende von „Die Tribute von Panem“ unterscheidet sich in der Buch- und Filmversion in mehreren Aspekten. Im Buch vermittelt Suzanne Collins ein emotionales und komplexes Finale, das die psychologischen Auswirkungen des Krieges auf Katniss und die anderen Charaktere betont. Katniss‘ Entscheidung, Präsidentin Coin zu töten, wird als eine tiefgreifende und symbolische Handlung gezeigt, die ihre Ablehnung jeder Form von Tyrannei verdeutlicht. Auch die Darstellung von Peeta und Katniss‘ Beziehung am Ende der Geschichte variiert: Während das Buch einen bittersüßen und nachdenklichen Ton trifft, betont der Film eher den hoffnungsvollen Neuanfang.

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