10 Dinge, die in „Die Ringe der Macht“ anders sind als in J. R. R. Tolkiens Büchern

„Die Ringe der Macht“ basiert auf verschiedenen Texten J. R. R. Tolkiens. Trotzdem weicht die Amazon Prime-Serie immer wieder vom Originalmaterial ab.

Es gibt einige Unterschiede zwischen „Die Ringe der Macht“ und Tolkiens Originalwerken.
Quelle: IMAGO / Landmark Media
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Die Amazon-Prime-Serie „Die Ringe der Macht“ entführt Zuschauer*innen in die faszinierende Welt Mittelerdes und zeigt Ereignisse aus der Geschichte des Zweiten Zeitalters. Dabei schöpft die Serie zwar aus der reichen Mythologie von Tolkiens Büchern, nimmt sich jedoch einige kreative Freiheiten. Viele zentrale Elemente und Charaktere wurden neu und anders interpretiert oder hinzugefügt, was Fans der Originalwerke kontrovers diskutieren. In diesem Artikel wirft Buchpanda einen Blick auf die größten Unterschiede zwischen der Serie und den Überlieferungen aus Tolkiens Büchern.

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Los geht's mit dem ersten großen Unterschied:

Die Drehbuchautoren von „Die Ringe der Macht“ fügten Tolkiens Geschichten viele neue Charaktere hinzu.
Quelle: IMAGO / Capital Pictures

#1 Neue Charaktere

„Die Ringe der Macht“ erzählt eine eigenständige Geschichte, die grob auf den Ereignissen der Geschichte des Zweiten Zeitalters basieren, über welche Tolkien hauptsächlich in den Anhängen von „Der Herr der Ringe“ berichtet. Statt einer konventionellen Erzählung im Stil eines Romans handelt es sich bei Tolkiens Schriften über diese Epoche um Sammlungen von Geschichten mit einem fast biblischem Charakter. Um diese Geschichten in eine Serie umzuwandeln, mussten die Drehbuchautoren Lücken in der Erzählung deshalb mit neuen Handlung und Charakteren wie Nori, Arondir, Bronwyn, Theo, Disa, dem 'Dweller' und 'Halbrand' füllen.

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Über den nächsten Unterschied spalten sich die Meinungen:

Das Team um „Die Ringe der Macht“ entschied sich für mehr Diversität und Inklusion.
Quelle: IMAGO / Landmark Media

#2 Das Aussehen der Charaktere

Es gibt viele Diskussionen darüber, wie Tolkiens Elben aussahen. Tolkien beschreibt die Ohren der Elben in seinen Büchern beispielsweise nirgends als spitz, obwohl Bemerkungen in seinen Briefen und Notizen diese Vorstellung unterstützen könnten. Es wird auch darüber debattiert, ob Tolkiens Elben explizit alle weiß waren, wie in den „Der Herr der Ringe“-Filmen. Das Team um „Die Ringe der Macht“ entschied sich für mehr Diversität und Inklusion: Die Serie zeigt spitzohrige Elben unterschiedlicher Hautfarben. Auch in anderen Völkern, wie den Zwergen und den Harfüßen, die Tolkien als ‚brauner von Haut‘ beschrieben hatte, wurden in der Serie erstmals Personen verschiedener Hautfarben inkludiert – eine Änderung die nicht allen Fans gefiel, obwohl dies in einem so großen Kontinent wie Mittelerde durchaus Sinn ergibt.

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Der Aufbruch der Elben aus Valinor wird in der Serie nur oberflächlich dargestellt.
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#3 Der Aufbruch der Elben aus Valinor

Es ist logisch, dass eine Serie nur begrenzt tief in die Hintergrundgeschichte eintauchen kann. Trotzdem kritisierten viele Fans von Tolkiens Originaltexten, wie stark der Aufbruch der Elben aus Valinor in der Serie komprimiert wurde. Im ursprünglichen Tolkien-Universum ist der Aufbruch ein bedeutsames Ereignis des Ersten Zeitalters, das durch den Ungehorsam der Elben gegenüber den Valar – den heiligen Geistern, die die Welt geformt hatten – und eine komplexe Geschichte geprägt ist. „Die Ringe der Macht“ greift dieses Ereignis in einer kurzen Sequenz auf, geht jedoch nur sehr oberflächlich auf die Hintergrundgeschichte und die Gründe für die Reise der Elben nach Mittelerde ein.

Hier geht es zum nächsten großen Unterschied: 

Im Gegensatz zu Tolkiens Originalwerken beeinflussen viele Faktoren die  Erschaffung Mordors.
Quelle: IMAGO / Landmark Media

#4 Die Erschaffung Mordors

Ein weiterer Unterschied, der Fans von Tolkiens Welt sofort aufgefallen ist, ist die Art und Weise, wie Mordor erschaffen wurde. In Tolkiens Texten wurde der Schicksalsberg während des Ersten Zeitalters erschaffen. Rund 1.000 Jahre später ließ sich dann Sauron in Mordor nieder und errichtete dort seinen Turm Barad-dûr. Er wählte Mordor aktiv als sein Reich, da es von Gebirgsketten an drei Seiten umgeben war, die eine natürliche Festung gegen seine Feinde bildeten. Die Serie schlägt einen komplett anderen Weg ein: Hier beeinflussen verschiedene Charaktere und Ereignisse, die in den Originaltexten nicht vorkommen, die Entstehung Mordors als Saurons Hauptsitz.

Der nächste Unterschied macht leider nicht so viel Sinn:

Die Abenteuer der Hobbits wurden für „Die Ringe der Macht“ neu erfunden.
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#5 Die Hobbits und der Fremde

Obwohl Hobbits in der aufgezeichneten Geschichte erst im Dritten Zeitalter erscheinen, reichen ihre Ursprünge bis in die Alten Tage zurück. Bevor sie sich im Auenland niederließen, lebten sie östlich des Nebelgebirges, wie es in „Die Ringe der Macht“ dargestellt wird. Ihre Abenteuer in der Serie sind also neu erfunden, passen jedoch in die Geschichte des Zweiten Zeitalters. Was den Fremden betrifft: Schon in der ersten Staffel spekulierten sehr viele Fans, dass es sich bei dem Fremden um Gandalf handelt. Im Staffelfinale der zweiten Staffel gab es dann endlich die Bestätigung – der Fremde ist tatsächlich Gandalf! Dies ist eine Abweichung von Tolkiens Originalwerken, in denen der Zauberer erst im Dritten Zeitalter nach Mittelerde kam. 

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Die Freundschaft zwischen Elrond und Prinz Durin wurde eigens für die Serie geschaffen.
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#6 Elrond, Durin IV und das Metall Mithril

Das Thema der völkerübergreifenden Freundschaft zieht sich durch Tolkiens Werke: So überwinden Gimli und Legolas in „Der Herr der Ringe“ die Vorurteile zwischen ihren Völkern und werden enge Freunde. „Die Ringe der Macht“ baut eine ähnliche Brücke zwischen Elrond und Durin IV auf. Allerdings wurde Elronds Rolle in der Freundschaft zwischen den Elben und den Zwergen eigens für die Serie geschaffen. Auch der Mythos über den Ursprung des Metalls Mithril, welches das Leben der Elben in der Serie retten soll, ist eine Erfindung der Serie. In Tolkiens Büchern verblassen die Elben außerhalb von Valinor, da ihre unsterblichen Geister ihre Körper allmählich überwältigen, aber nur in der Serie wird Mithril als Lösung für dieses Problem vorgeschlagen.

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Halbrands Identität stellt einen großen Unterschied zu Tolkiens Originalwerken dar.
Quelle: IMAGO / Capital Pictures

#7 Halbrand

Ein weiterer großer Unterschied zwischen der Serie und Tolkiens Originaltexten ist die Identität Halbrands. Denn im Staffelfinale der ersten Staffel wurde enthüllt, dass es sich bei Halbrand tatsächlich um den bösen Zauberer Sauron handelt! In den Originaltexten ist jedoch nie die Rede von Halbrand. Stattdessen präsentiert sich Sauron in J. R. R. Tolkiens Silmarillion als Annatar, den Herrn der Geschenke, und verspricht den Elben, die Ringe würden Mittelerde ebenso glückselig machen wie Valinor. Durch die Änderung wollten die Showrunner sicherstellen, dass sich Sauron wie eine echte Figur anfühlt: „Wir wollten die Strömungen in seinem Inneren auf eine Weise studieren, die hoffentlich das Publikum belohnt, während wir ihm dabei zusehen wie er der Dunkle Herrscher wird“, erklärten diese dem Hollywood Reporter.

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Die Erschaffung der Ringe unterscheidet sich deutlich von J. R. R. Tolkiens Texten.
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#8 Die Erschaffung der Ringe

Auch was die Erschaffung der Ringe angeht, gibt es deutliche Unterschiede: In den Büchern werden die Ringe vom Elfenschmied Celebrimbor geschaffen, der sich von Sauron in seiner Gestalt als Annatar täuschen lässt. Celebrimbor erkennt Saurons wahre Absichten erst, als dieser den Einen Ring schmiedet, um die anderen Ringe zu kontrollieren. Die drei Elbenringe jedoch werden von Celebrimbor selbst hergestellt, ohne direkten Einfluss Saurons, weshalb sie weniger anfällig für seine Macht sind. In der Serie hingegen manipuliert Halbrand Celebrimbor und gibt entscheidende Hinweise zur Erschaffung der drei Elbenringe. Die Motivation der Elben in der Serie unterscheidet sich ebenfalls: Celebrimbor arbeitet unter Hochdruck daran, den drohenden Verlust der Unsterblichkeit seines Volkes abzuwenden. Halbrand nutzt diese Ängste geschickt aus, ohne sich als Sauron zu erkennen zu geben.

Zwei Unterschiede haben wir noch für dich: 

„Die Ringe der Macht“ interpretiert Galadriel als eine kriegerische Figur, die von persönlichen Konflikten getrieben wird.
Quelle: IMAGO / Capital Pictures

#9 Galadriel

Die Details zu Galadriels Leben sind in Tolkiens Schriften etwas spärlich und inkonsistent, mit Jahrhunderten zwischen den großen Ereignissen. Als Hauptfigur der Serie musste Galadriels Vergangenheit und Charakter von den Drehbuchautoren deshalb weiterentwickelt werden, was zu deutlichen Unterschieden führte: „Die Ringe der Macht“ interpretiert Galadriel als eine junge, kriegerische Figur, die von Rache und persönlichen Konflikten getrieben wird. Sie ist impulsiver, weniger weise und emotional belasteter als in Tolkiens Originaltexten, wo sie eine reife, würdevolle und erfahrene Anführerin darstellt. Der Fokus der Serie liegt also stärker auf ihrem inneren Kampf und ihrer Entwicklung zur späteren Herrscherin von Lothlórien. Generell wurden ihre Abenteuer in Númenor und den Südlanden für „Die Ringe der Macht“ neu erfunden.

Hier geht es zum letzten Unterschied:

„Die Ringe der Macht“ komprimiert die Ereignisse des Zweiten Zeitalters stark.
Quelle: IMAGO / Landmark Media

#10 Die Zeitspanne

Das Zweite Zeitalter erstreckte sich über mehrere tausend Jahre, von Morgoths Niederlage im Ersten Zeitalter bis zur Niederlage seines Leutnants Sauron im Jahr 3.441. „Die Ringe der Macht“ komprimiert diese Ereignisse jedoch in einen wesentlich kürzeren Zeitraum. So werden Zuschauer*innen im Verlauf der fünf Staffeln der Serie wichtige Ereignisse wie die Schmiedung der Ringe um das Jahr 1.500, den Untergang von Númenor im Jahr 3.319 und das letzte Bündnis von Elben und Menschen, welches das Zeitalter abschließt, erleben werden – und das ohne größere Zeitsprünge. Dadurch wird mehr von Mittelerdes Geschichte in einer zusammenhängenden Erzählung mit einem festen Ensemble von Charakteren dargestellt.

Das waren die größten Unterschiede zwischen „Die Ringe der Macht“ und J. R. R. Tolkiens Originalwerken.

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Buchpanda 03.02.2025 17:46
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