Die skurrilsten Buchläden der Welt

So vielseitig wie Buchläden sind kaum andere Geschäfte. Auf der ganzen Welt gibt es besonders schöne und schräge Buchhandlungen. Hier sind sie.

Ein skurriles Schaufenster eines Buchladens.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Das Tolle an Buchläden ist, dass keiner von ihnen dem anderen gleicht (wenn man vielleicht von den großen Ketten absieht). So kreativ wie die angebotenen Waren können auch die Themen und Gestaltungen der Geschäfte sein. Werfen wir einen Blick auf die skurrilsten Buchläden der Welt. Da möchte man am liebsten gleich die Koffer packen!

Auf geht die Reise. Die erste Station führt uns direkt über den großen Teich:

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#1 Wild Rumpus Books, Minneapolis (USA)

Dieser Kinderbuchladen ist der absolute Traum, für Kleine und für Große gleichermaßen. Es fängt schon an der Eingangtür an: In diese ist eine weitere kleine Tür eingelassen, extra für die Kinder. Der Innenraum ist gestaltet wie ein Ei, aus dem der Laden quasi gerade schlüpft. Und was erst im Geschäft selbst los ist: Dort gibt es Ziervögel, Kaninchen, einen Gecko, Chinchillas, ganz besondere Manx-Katzen und sogar Ratten. Die laufen, im Gegensatz zu den Katzen, allerdings nicht frei herum. Bis vor einiger Zeit gab es sogar ein Laden-Huhn! Lebendiger kann der Buchkauf nicht sein.

Weiter geht die Reise:

Ein kleiner Teil des Buchladens Librairie Avant-Garde in Nanjing (China)
Quelle: IMAGO / ZUMA Press

#2 Librairie Avant-Garde, Nanjing (China)

Der Ort, an dem sich dieser gewaltige Buchladen befindet, ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich: Er befindet sich in einem ehemaligen Parkhaus unter einem großen Stadion, das früher auch als Bombenschutzbunker verwendet wurde. Nicht gerade ein Raum, in dem man einen Buchladen vermutet. Platz ist im unterirdischen Bauwerk indes genug: Auf 3.800 Quadratmetern finden die Literatursuchenden der 9-Millionen-Metropole alles, was das Herz begehrt. Das ist besonders bemerkenswert, wenn man weiß, dass der Laden im Jahr 1996 mit gerade einmal 17 qm Verkaufsfläche an den Start ging.

Ein völlig anderes Erlebnis bietet der nächste Buchladen:

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#3 The Open Book, Wigtown (Schottland)

Das Mini-Städtchen Wigtown im Bezirk Galloway hat internationale Bekanntheit als Schottlands Bücherstadt erlangt – dort gibt es über ein Dutzend Buchläden auf knapp 900 Einwohner! Eins der Antiquariate ist ganz besonders: The Open Book hat keinen richtigen Betreiber, sondern kann wochenweise von Urlaubern gemietet werden, die einmal für kurze Zeit selbst einen Buchladen führen möchten. Im Haus gibt es eine Ferienwohnung, unten ist das Geschäft. Das Angebot, im Urlaub zu arbeiten, ist so beliebt, dass man mit Wartezeiten von drei Jahren rechnen muss. Aber Hand aufs Herz: Ist das Angebot nicht ein Traum, den viele heimlich hegen?

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Schottlands bekanntester Buchhändler Shaun Bythell hat mit seinen Tagebüchern über Wigtown wahre Bestseller gelandet.
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Noch ein Urlaubstraum:

Die Librería Acqua Alta in Venedig
Quelle: IMAGO / Camera4

#4 Librería Acqua Alta, Venedig (Italien)

So einzigartig die Stadt Venedig ist, so besonders ist auch die Librería Acqua Alta, ein Antiquariat, dass das Hochwasser nicht nur im Namen hat, sondern gelegentlich auch im Geschäft. Da kann es passieren, dass man nur über ausgelegte Bohlen trockenen Fußes durch den Laden kommt. Oder dass man eine der Ladenkatzen vom Bücherstapel schieben muss, um stöbern zu können. Extravagant ist auch die Aufbewahrung der Buchschätze in venezianischen Gondeln oder eisernen Badewannen. Kurz und gut: eigenwilliger und uriger kann ein Buchkauf wohl nicht werden.

Oder doch?

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#5 Morioka Shoten, Tokio (Japan)

Riesige Buchläden kennt man – nicht zuletzt aus dem Film „ e-m@il für Dich “. Doch wie weit kann man eigentlich genau das Gegenteil betreiben? Die Antwort darauf findet sich in der japanischen Metropole Tokio, denn dort gibt es mit Morioka Shoten einen Buchladen, der genau ein Buch verkauft! Ganz genau: Ein einziges Buch steht in dem 20-Quadratmeter-Geschäft, davon allerdings mehrere Exemplare. Alle sechs Tage wird ein neues Buch angeboten, insgesamt kann man also nur gut 50 verschiedene Bücher pro Jahr in dem skurrilen Buchladen kaufen.

Ein wenig mehr gibt es hier dann schon:

Die Bouquinistes de Paris, kleine Buchstände am Seine-Ufer.
Quelle: IMAGO / Photo12

#6 Bouquinistes, Paris (Frankreich)

Man kennt die romantischen Bilder von den Bücherhändlern entlang der Pariser Seine aus unzähligen Filmen. Und sie sind kein Klischee, sondern seit Jahrhunderten ein elementarer Bestandteil des Pariser Kulturlebens. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen: Die Bücherkästen sind in Größe und im Abstand zur Seine genau behördlich geregelt und auch die über 200 Betreiber der 900 Stände müssen einiges vorweisen, vom Lebenslauf bis zum Führungszeugnis. Damit wird auch sichergestellt, dass beim Spaziergang am Flussufer wirklich wertige Waren angeboten werden und man so ein unvergessliches Erlebnis hat.

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In „Midnight in Paris“ (2011) spielen die Buchstände eine wichtige Rolle.
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Am anderen Ende der Welt:

Der Büchertunnel im Last Bookshop, Los Angeles
Quelle: IMAGO / Dreamstime

#7 The Last Bookstore (Los Angeles, USA)

Gegen den Trend des Onlinehandels durch Amazon & Co. wurde der Laden 2005 gegründet und wuchs in den folgenden Jahren zur stattlichen Größe heran. Heute befindet sich der größte Buchladen Kaliforniens in einem alten Bankgebäude und bindet auch den Tresor in die Gestaltung ein. Die ist durch Buchskulpturen wie den abgebildeten Tunnel geprägt. Spezialisiert ist The Last Bookstore in Los Angeles auf neue Bücher, sowie Raritäten und Schallplatten.

Und nun zu einem ganz anderen Kuriosum im besten Sinne:

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#8 Antiquariat Klaus Willbrand, Köln (Deutschland)

Zugegeben, das Geschäft von Klaus Willbrand ist schön, aber nicht herausragend skurril. Das ist eher der Inhaber selbst, beziehungsweise die Art, wie er berühmt geworden ist. Der 83-Jährige ist nämlich ein absoluter Star auf TikTok und Instagram! Und das nicht, weil er sich notcool und vermeintlich jugendlich gibt, sondern weil er kompetent und erfahren über Literatur reden kann. Die spannenden Clips im Internet begeistern Hundertausende und sorgten dafür, dass Willbrand seinen Laden nicht schließen musste, sondern richtig floriert. Toll, dass man – gerade in einem so hektischen, oft inhaltsleeren und kurzlebigen Umfeld wie den sozialen Medien – mit Kompetenz und Ruhe die Menschen begeistern kann.

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Buchpanda 03.12.2024 16:42
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Ach ja, wer möchte da nicht direkt auf Weltreise gehen und die Läden besuchen? Es gibt natürlich noch viel, viel mehr beeindruckende Buchorte, wie dieser Artikel zeigt. Viel Spaß!

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