Traurig: Bekannte Autoren des 21. Jahrhunderts, die leider schon verstorben sind
Sie sorgten für frischen Wind am Literaturhimmel: Die Autoren des 21. Jahrhunderts sind leider bereits verstorben und wir vermissen sie sehr.

Sie haben Literaturgeschichte neu geschrieben und galten als Stars des neuen Jahrtausends. Doch dann verließen sie uns viel zu früh: Wir stellen euch postum Autoren vor, die im 21. Jahrhundert mit ihrer neuen Literatur begeistert haben, uns aber dann viel zu früh verlassen haben. Welcher Schriftsteller*innen des 21. Jahrhunderts bereits verstorben sind und welche Werke sie dennoch unsterblich gemacht haben, verraten wir dir in diesem Artikel.
Halten wir ein paar Momente inne und feiern das Leben dieser Künstler*innen ...

L.J. Smith: Vampire Diaries
Anfang der Neunziger schrieb die aus Florida, USA, stammende Autorin Lisa Jane Smith, die nur als L.J. Smith bekannt wurde, im Auftrag eines Verlags innerhalb von nur neun Monaten die „Vampire Diaries“-Trilogie, die später mehrere Fortsetzungen bekam und schließlich als Serie mit Ian Somerhalder, Nina Dobrev und Paul Wesley in den Hauptrollen verfilmt wurde. L. J. Smith verfasste insgesamt fast 30 Bücher. Nach Aussage ihrer Schwester wurde L.J. Smith bereits seit Februar 2025 im Krankenhaus wegen einer seltenen Autoimmunkrankheit behandelt. An deren Folgen starb sie am 8. März 2025 in Danville, Kalifornien.

Stieg Larsson: Millennium
Stieg Larsson, geboren 1954, war ein schwedischer Journalist und Schriftsteller. Er wurde vor allem durch seine Thriller-Trilogie „Millennium“ berühmt, die posthum veröffentlicht wurde. Die Reihe beginnt mit „Verblendung“ (Original: Män som hatar kvinnor), gefolgt von „Verdammnis“ und „Vergebung“. Die Bücher vereinen Spannung, Gesellschaftskritik und komplexe Charaktere – besonders die Hackerin Lisbeth Salander. Mehrfach wurde das Werk verfilmt. Larsson arbeitete außerdem viele Jahre als Journalist und setzte sich aktiv gegen Rechtsextremismus ein. Tragischerweise erlebte er den weltweiten Erfolg seiner Bücher nicht mehr – er starb am 9. November 2004 in Stockholm an einem Herzinfarkt, bevor „Verblendung“ 2005 veröffentlicht wurde.

Tom Clancy: Jagd auf Roter Oktober
Tom Clancy, ein Meister des Technothrillers, wurde 1947 in Baltimore, Maryland, geboren. Berühmt wurde er durch seinen Debütroman „Jagd auf Roter Oktober“, der die Leser*innen mit seiner präzisen Detailtreue und seinen spannenden geopolitischen Intrigen fesselte. Clancy schuf ikonische Charaktere wie Jack Ryan, die später in einer erfolgreichen Filmreihe verkörpert wurden. Seine Werke beeinflussten das Genre des Militärthrillers maßgeblich und inspirierten zahlreiche nachfolgende Autor*innen. Clancys akribische Recherche und sein Talent, komplexe militärische und politische Szenarien zu schildern, machten ihn zu einem Pionier seiner Zeit. Am 1. Oktober 2013 verstarb Tom Clancy im Alter von 66 Jahren in Baltimore.
David Graeber: Bullshit Jobs
David Graeber war ein einflussreicher Anthropologe und Autor, dessen Werke weit über die akademische Welt hinaus Anklang fanden. Er wurde 1961 in New York City geboren und war bekannt für seine kritische Analyse moderner Gesellschaften und Wirtschaftssysteme. Eines seiner bekanntesten Bücher, „Bullshit Jobs: A Theory“, hinterfragt die Sinnhaftigkeit vieler Berufe in der heutigen Arbeitswelt und regte eine globale Diskussion über den Wert von Arbeit an. Graeber war auch als Aktivist aktiv und spielte eine wichtige Rolle bei der Occupy-Wall-Street-Bewegung. Seine Schriften sind für ihren scharfsinnigen Humor und ihre provokanten Thesen bekannt. David Graeber starb unerwartet am 2. September 2020 im italienischen Venedig an einer inneren Blutung.

Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis
Douglas Adams, ein britischer Autor, wird vor allem für seine legendäre Science-Fiction-Serie „Per Anhalter durch die Galaxis“ gefeiert. Die Serie begann als Hörspiel und wurde später zu einem Kultbuch, das Leser*innen mit seinem einzigartigen Humor und seiner skurrilen Sicht auf das Universum fesselte. Adams' Fähigkeit, komplexe Themen mit Leichtigkeit und Witz zu behandeln, machte ihn zu einem der einflussreichsten Autoren seiner Zeit. Neben dem Anhalter schrieb er auch weitere humorvolle Werke, die die Absurdität des Lebens beleuchten. Adams verstarb am 11. Mai 2001 an einem Herzinfarkt in Santa Barbara, Kalifornien, im Alter von 49 Jahren.

Christa Reinig: Entmannung
Die deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin Christa Reinig prägte die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts mit ihrer ebenso kritischen wie einfühlsamen Stimme. Geboren 1926 in Berlin, war Reinig bekannt für ihre furchtlose Auseinandersetzung mit sozialen und politischen Themen. Ihr Roman „Entmannung“ thematisiert auf provokante Weise Geschlechterrollen und Gesellschaftsstrukturen und wurde für seine innovative Erzählweise und seinen mutigen Inhalt gefeiert. Reinigs Werk umfasst auch Gedichte und Essays, die durch ihre klare Sprache und tiefgründigen Einsichten bestechen. Trotz gesundheitlicher Rückschläge schrieb sie bis ins hohe Alter. Christa Reinig starb am 30. September 2008 in München im Alter von 82 Jahren.

Terry Pratchett: Scheibenwelt
Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England, war ein Meister des Humors und der Fantasie und bekannt für seine ikonische Scheibenwelt-Reihe. Die Serie umfasst über 40 Romane und spielt auf einer flachen, von vier Elefanten getragenen Welt, die auf dem Rücken einer riesigen Schildkröte durchs All reist. Pratchetts Werke sind für ihren scharfsinnigen Humor, ihre satirische Gesellschaftskritik und ihre lebendigen Charaktere bekannt. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und weltweit millionenfach verkauft. Pratchett litt an einer seltenen Form von Alzheimer, die 2007 diagnostiziert wurde. Trotzdem schrieb er weiter, bis er am 12. März 2015 verstarb.

Harper Lee: Wer die Nachtigall stört
Harper Lee, geboren 1926 in Monroeville, Alabama, wurde mit ihrem preisgekrönten Roman „Wer die Nachtigall stört“ weltberühmt. Das Buch, veröffentlicht 1960, ist eine bewegende Erzählung über Rassismus und Gerechtigkeit im amerikanischen Süden der 1930er Jahre. Lees einfühlsame Darstellung von Vorurteilen und menschlichen Schwächen machte das Werk zu einem Meilenstein der amerikanischen Literatur und einem festen Bestandteil vieler Schulcurricula. Obwohl Lee nur wenige Werke veröffentlichte, hinterließ sie einen unauslöschlichen Eindruck in der literarischen Welt. Sie lebte zurückgezogen und widmete sich bis zu ihrem Tod am 19. Februar 2016 ihrem geliebten Heimatort. Die Veröffentlichung ihres zweiten Romans „Gehe hin, stelle einen Wächter“ im Jahr 2015, der bereits in den 1950er Jahren geschrieben wurde, erneuerte das Interesse an ihrem Werk.

Wolfgang Herrndorf: Tschick
Triggerwarnung: Suizid*
Der deutsche Autor Wolfgang Herrndorf, geboren 1965 in Hamburg, machte sich vor allem durch seinen Roman „ Tschick “ einen Namen, der 2010 veröffentlicht wurde. „Tschick“ erzählt die Geschichte zweier jugendlicher Außenseiter, die sich auf einen abenteuerlichen Roadtrip begeben. Das Buch wurde nicht nur ein Bestseller, sondern auch mehrfach ausgezeichnet und verfilmt. Herrndorfs literarisches Werk zeichnet sich durch seine humorvolle und zugleich tiefgründige Erzählweise aus, die generationenübergreifend begeistert. Im Jahr 2010 wurde bei ihm ein Hirntumor diagnostiziert. Trotz seiner Krankheit schrieb er weiter und veröffentlichte sein letztes Werk „Arbeit und Struktur“. Wolfgang Herrndorf entschied sich 2013, seinem Leben ein Ende zu setzen, bleibt jedoch durch seine Werke unvergessen.
*Normalerweise berichten wir nicht über Suizid. Solltest du von Suizidgedanken betroffen sein, so wenden dich sich bitte an professionelle Helfer. Diese findest du jederzeit bei der Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222.