Bestseller-Autoren, die möglichst anonym bleiben möchten
Rampenlicht ist nicht für Jedermann etwas. Manche Autor*innen möchten lieber Anonym bleiben und sich aus der Öffentlichkeit fernhalten:
Manche Schriftsteller*innen faszinieren nicht nur durch ihre Werke, sondern auch durch ihr geheimnisvolles Auftreten – oder besser gesagt, durch ihr fast vollständiges Fehlen in der Öffentlichkeit. In einer Welt, in der viele das Rampenlicht suchen, gibt es immer wieder Autoren und Autorinnen, die sich bewusst im Hintergrund halten und sich ganz auf ihre Geschichten konzentrieren. Diese Zurückhaltung schafft eine besondere Spannung und regt die Fantasie an: Wer sind die Menschen hinter den Geschichten? In diesem Artikel wirft Buchpanda einen Blick auf einige Bestseller-Autor*innen, die weitestgehend anonym bleiben und sich aus der Öffentlichkeit fern halten.
Hier geht es los:
#1 Thomas Pynchon
Thomas Pynchon ist eine der geheimnisvollsten Figuren der modernen Literaturwelt. Der amerikanische Autor, bekannt für Werke wie „Die Enden der Parabel“ (1973) und „Die Versteigerung von No. 49“ (1966), vermeidet seit Beginn seiner Karriere das öffentliche Rampenlicht und gibt keine Interviews. Pynchon, der in den 1960er Jahren zu schreiben begann, lebt zurückgezogen und lässt sich selten fotografieren, weshalb nur wenig über sein Privatleben bekannt ist. Seine Romane, oft verschachtelt und anspruchsvoll, kreisen um Themen wie Paranoia, Technologie und Machtstrukturen und haben sich einen besonderen Platz in der literarischen Welt geschaffen.
Hier geht es weiter:
#2 Elena Ferrante
Elena Ferrante ist das Pseudonym einer italienischen Autorin, die seit Jahren erfolgreich anonym bleibt. Mit ihrer weltbekannten „Neapolitanischen Saga“, die mit „Meine geniale Freundin“ im Jahr 2011 begann, erlangte sie internationale Berühmtheit. Obwohl ihre Werke tiefgründige Einblicke in das Leben und die Emotionen ihrer Figuren bieten, hält Ferrante ihre eigene Identität strikt geheim und tritt nie persönlich in der Öffentlichkeit auf. Ihre Anonymität hat das Interesse an ihren Büchern nur noch verstärkt und Ferrante betont, dass ihre Texte für sich sprechen sollen – ein Ansatz, der sie zu einer einzigartigen Stimme in der modernen Literatur macht.
Auch über den nächsten berühmten Schriftsteller weiß man fast nichts:
#3 Homer
Homer, der antike Dichter, gilt als einer der größten Erzähler der Weltliteratur und Autor der epischen Werke „Odyssee“ und „Ilias“. Doch über die Person hinter diesen Meisterwerken ist so gut wie nichts bekannt, außer dass der Schriftsteller im 8. Jahrhundert vor Christus gelebt haben soll. Schon seit Jahrhunderten spekulieren Forscher, ob Homer tatsächlich eine Einzelperson war oder ob die beiden Epen von verschiedenen Autoren stammen. Manche Historiker vermuten sogar, dass Homer eher eine Sammelbezeichnung für mehrere anonyme Dichter sein könnte. Dieses Mysterium um seine Identität verleiht den Geschichten um Troja und Odysseus’ Heimreise bis heute eine faszinierende zusätzliche Dimension.
Spannend! Hier geht es weiter:
#4 Autor des „Nibelungenlied“
Der Autor des Nibelungenliedes bleibt bis heute anonym und gehört zu den großen Mysterien der mittelalterlichen Literatur. Das Werk, entstanden vermutlich um 1200, erzählt die tragische Geschichte von Siegfried, Kriemhild und dem Untergang der Burgunden und ermöglicht einen tiefen Einblick in ritterliche Tugenden und mittelalterliche Werte. Doch es gibt keine gesicherten Informationen über den Verfasser. Forscher vermuten, dass ein Dichter aus dem Umfeld des süddeutschen oder österreichischen Adels hinter dem Werk stehen könnte, doch die genaue Identität bleibt unbekannt. Gerade diese Anonymität verleiht dem Nibelungenlied einen zeitlosen, fast mythischen Charakter.
Weiter geht's zum nächsten anonymen Autor:
#5 J.D. Salinger
Jerome David Salinger, bekannt durch seinen 1951 veröffentlichten Kultroman „Der Fänger im Roggen“, ist eine der rätselhaftesten Figuren der modernen Literatur. Der Erfolg des Buches machte ihn weltweit berühmt, doch Salinger zog sich daraufhin fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurück. Bekannt für seine Zurückhaltung gab er kaum Interviews und lebte zurückgezogen in New Hampshire, wo er weiterhin schrieb, ohne die Werke jedoch zu veröffentlichen. Salingers Faszination für das Private und sein Misstrauen gegenüber dem Literaturbetrieb machten ihn zu einer Legende – und verliehen seinen Texten, die sich oft um das Thema Isolation drehen, eine ganz besondere Authentizität.
Hier geht es weiter:
#6 Patrick Süskind
Patrick Süskind, der deutsche Autor des Bestsellers „Das Parfum“, gilt als äußerst zurückgezogen und meidet konsequent die Öffentlichkeit. Nach dem Erscheinen seines weltberühmten Romans im Jahr 1985 verschwand Süskind weitgehend aus dem Rampenlicht – er gab nur vier überlieferte Interviews, tritt in der Öffentlichkeit nicht auf und hat verschiedene Auszeichnungen abgelehnt. Sein Werk, das sich mit dem Thema menschlicher Obsession und Einsamkeit beschäftigt, scheint dabei auch autobiografische Züge zu tragen. Süskinds Anonymität hat nur zur Faszination um seine Person beigetragen und macht ihn zu einem der geheimnisvollsten Autoren der Gegenwart.
Auch die nächste Autorin bleibt größtenteils anonym:
#7 Elfriede Jelinek
Elfriede Jelinek, die österreichische Literaturnobelpreisträgerin und Autorin von Werken wie „Die Klavierspielerin“ (1983), ist bekannt für ihre Zurückgezogenheit und ihre Medienkritik. Obwohl sie 2004 den Nobelpreis für Literatur erhielt, bleibt Jelinek weitgehend aus der Öffentlichkeit fern und meidet persönliche Auftritte. Ihre Texte, oft geprägt von scharfer Gesellschaftskritik und einem radikalen Stil, stehen im Vordergrund ihrer künstlerischen Identität. Jelinek nutzt ihre schriftstellerische Stimme, um über Themen wie Macht, Sexualität und soziale Missstände zu schreiben – ihre eigene Person hält sie dabei bewusst im Hintergrund, um die Wirkung ihrer Werke zu verstärken.
Auch über den nächsten Autoren ist nicht viel bekannt:
#8 Cormac McCarthy
Cormac McCarthy, der amerikanische Autor von Werken wie „Kein Land für alte Männer“ (2005) und „Die Straße“ (2006) ist für seine extreme Zurückhaltung und seinen distanzierten Umgang mit den Medien bekannt. McCarthy, dessen Werke unter anderem mit dem Faulkner Award und dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurden, gab in seiner jahrzehntelangen Karriere nur wenige Interviews und bleibt der Öffentlichkeit fern, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seine Werke, die oft düstere Themen wie Überleben, Gewalt und die Abgründe der menschlichen Natur erkunden, reflektieren seine ernsthafte, minimalistische Art – und machen McCarthy zu einem noch geheimnisvolleren Autoren.
Zwei Autoren haben wir noch für dich:
#9 Pierre Martin
Pierre Martin ist das Pseudonym eines deutschen Autors, der für seine charmanten Krimiserien um die Ermittlerin Madame le Commissaire bekannt ist. Trotz des großen Erfolgs der bisher 11 Krimis, die in der malerischen Provence Frankreichs spielen und für ihre Mischung aus Spannung und südfranzösischem Flair geschätzt werden, bleibt der Autor seit der Veröffentlichung seines ersten Bands 2014 im Verborgenen und gibt nichts über seine Identität preis. Die Anonymität hat die Faszination für die Bücher nur verstärkt und lässt die Leser*innen ganz in die Welt von Madame le Commissaire eintauchen.
Hier geht es zu unserem letzten Autoren, der anonym bleibt:
#10 Walter Moers
Walter Moers, ein deutscher Autor und Illustrator, ist vor allem für seine fantasievollen Werke wie die Zamonien-Romane bekannt, zu denen Titel wie „Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ (1999) und „Die Stadt der träumenden Bücher“ (2004) gehören. Obwohl seine Werke durchaus erfolgreich sind, bleibt Moers konsequent im Hintergrund und vermeidet öffentliche Auftritte, Interviews und Fotos. Die wenigen Aufnahmen die von ihm existieren, stammen größtenteils von vor der Jahrtausendwende und es ist strittig, ob die dargestellte Person wirklich Walter Moers ist. Die mysteriöse Aura, die sich der Autor durch seine Anonymität geschaffen hat, passt perfekt zu den surrealen und fantasievollen Welten und Kreaturen seiner Bücher.
Nun weißt du ein kleines bisschen mehr über 10 Autor*innen, die sich weitestgehend aus der Öffentlichkeit fern halten.