Besondere Buch-Orte auf der ganzen Welt
Die Welt hat so viele schöne Orte zu bieten und dabei auch einige ganz besondere für Buch-Fans. Wir zeigen euch die Traumziele der Leseratten!
Wer gerne liest, der könnte Stunden lang durch Buchhandlungen stöbern, bleibt an jedem öffentlichen Bücherschrank stehen und liebt es, in Büchereien zu sein. Doch es gibt noch mehr besondere Buch-Orte, die wir euch nicht vorenthalten wollen: quasi buchige Sehenswürdigkeiten. Auf der ganzen Welt und seitdem es aufgeschriebene Geschichten gibt, scheint es Menschen zu geben, die sich von dem geschriebenen und gebundenen Wort wie magisch angezogen fühlen.
Deshalb beginnen wir auch gleich mit der wohl ältesten Buchhandlung der Welt:
#1 Livraria Bertrand - Chiado in Lissabon
Mitten im Herzen der portugiesischen Hauptstadt steht recht schlicht und unauffällig die älteste durchgehend geöffnete Buchhandlung der Welt. Schon 1732 wurde sie gegründet und steht seitdem allen Bücherwürmern der ganzen Welt offen. Wenn man sich anschaut, was das kleine Geschäft alles überstanden hat, so wirkt sie gleich noch viel ehrenwerter: das Erdbeben von 1755, verschiedene Revolutionen und auch die Finanz- und Wirtschaftskrise 2007. Die Buchhandlung hat einen eigenen Verlag und ist mittlerweile ein bedeutender Filialist und Online-Händler für das Land. Innen ist sie genauso schlicht wie außen. Kleine Bögen zieren die Flure und von den vollen Regalen lenkt nichts weiter ab – hier dreht es sich nur um Bücher. Kleiner Fun Fact: wer hier ein Buch kauft, kann es sich mit einem ikonischen Stempel versehen lassen, sodass man niemals vergisst, hier gewesen zu sein.
Das kann man wohl auch bei der nächsten buchigen Sehenswürdigkeit sagen:
#2 Hay-on-Wye
Etwa 1,5 Stunden nördlich der walisischen Hauptstadt Cardiff liegt das kleine Dorf Hay-on-Wye – mittig in Wales und nahe der englischen Grenze. Mit nur knapp 2.000 Einwohner*innen fragt man sich vielleicht, was so besonders an dem kleinen Ort ist. Ganz einfach: Hay-on-Wye ist das erste und größte Bücherdorf der Welt. Fast 40 Antiquariate befinden sich in dem kleinen Ort; Häuser, Keller und sogar die Stadtmauer sind voll mit Büchern. 1961 hat der Buchhändler Richard Booth sein Antiquariat in Hay eröffnet und Menschen aufgerufen, es ihm gleichzutun und die Stadt zu einem Bücherdorf zu machen. Dem Vorbild sind nicht nur in Hay viele gefolgt, sondern auf der Grundlage entstanden überall in Europa Bücherdorfer und -städte.
Auch bei uns in Deutschland:
#3 Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf
In der Gemeinde Muldestausee in Sachsen-Anhalt befindet sich Deutschlands erstes Bücherdorf. 1997 schlossen sich die zwei benachbarten Dörfer Friedersdorf und Mühlbeck für dessen Gründung zusammen. Auf jede*n einzelne*n Einwohner*in kommen hunderte Bücher! Der Ort ist voll von Antiquariaten und Buchcafés und seit 2006 gibt es sogar einen Buch- und Kunst-Garten. Leider fehlt den Betreibern der Antiquariate der Nachwuchs und einige Geschäfte sind mittlerweile geschlossen.
Der nächste Ort ist allerdings alles andere als verwaist:
#4 Cecil Court in London
Eine Fußgängerzone nur mit Buchhandlungen und Antiquariaten? Klingt wohl für viele von uns wie ein wahr gewordener Traum! Und so etwas gibt es in London tatsächlich. Im Cecil Court mitten im Herzen der Metropole reiht sich recht versteckt in einer Seitenstraße Buchgeschäft an Buchgeschäft. Schon seit den 1930er Jahren ist der Cecil Court auch unter dem Namen „Booksellers' Row“ (Buchverkäufer-Zeile) bekannt. Hier finden sich vor allem unabhängige Second-Hand-Buchgeschäfte und Spezialgeschäfte, wie zum Beispiel für moderne Erstausgaben, Kinderbücher oder seltene Karten. Es gibt sogar einen Laden, der ausschließlich Ausgaben von „ Alice im Wunderland “ verkauft.
Auch in der tschechischen Hauptstadt Prag gibt es einen ganz besonderen Ort:
#5 Der unendliche Bücherturm
In der Eingangshalle der Prager Stadtbibliothek steht ein Turm aus Büchern – genauer gesagt aus 8.000 Büchern. Und tatsächlich kann man den Turm nicht nur von außen bestaunen, sondern man kann sich auch in ihn hineinstellen. Die Prager Stadtbibliothek bietet übrigens über 42.000 Bücher deutschsprachige Bucheinheiten (damit sind Bücher, CDs und Zeitschriften gemeint). Es lohnt sich also auch für Deutschprachige, beim nächsten Pragbesuch mal bei der Bibliothek vorbeizuschauen.
Bewegen wir uns ein wenig weiter weg:
#6 „Book and Bed“ in Tokio
In der japanischen Hauptstadt Tokio gibt es wohl nichts, was es nicht gibt. So ist es nicht verwunderlich, dass hier auch das Bücher-Herz höher schlägt. Wer einen Besuch plant, der kann quasi direkt in einem Bücherregal schlafen. In den Filialen des Hostels „Book and Bed“ stapeln sich Bücher über Bücher: Sowohl an den Hochbetten, als auch auf den Fluren und den Gemeinschaftsbereichen – alles ist voller Bücher und teilweise sehr cooler buchiger Deko.
Weiter geht es nach Taiwan:
#7 Wuguan Books
In Taiwans zweitgrößter Stadt Kaohsiung gibt es eine ganz besondere Buchhandlung: Bei Wuguan Books ist es stockfinster! Nichts lenkt von den Büchern ab, die das einzige sind, das beleuchtet ist. Dadurch erhält man beinahe eine Illusion von schwebenden Büchern. In 400 Bücherregalen liegt jeweils nur ein beleuchtetes Buch. Falls man der besonderen Buchhandlung einen Besuch abstattet, dann darf man allerdings keine Fotos mit Blitzlicht machen.
Weiter gehts mit einer riesigen und zugleich winzigen Sammlung:
#8 Museum der Miniatur-Bücher
Kennt ihr die kleinen kompakten Ausgaben von Klassikern, wie die gesammelten Werke Shakespeares in einem gerade einmal sieben Zentimeter kleinen Buch? Im Vergleich zu den Miniatur-Büchern aus Aserbaidschan sehen die wohl riesig aus. In Baku, der Hauptstadt von Aserbaidschan, gibt es gleich ein ganzes Museum voll von Miniatur-Büchern. 2.913 winzige Werke sind hier ausgestellt und gelten als die einzige Sammlung dieser Art auf der ganzen Welt. Teilweise werden besondere Stücke auch an andere Museen ausgeliehen.
Welche besonderen Buch-Orte kennst du noch?
